
Performance
PIGWISE
oderoder Die antipodische Krise des subhumanen Schweins
Schweine! Kaum ein Tier hat die Entwicklung des Homo sapiens so hautnah begleitet wie das Schwein. Während Hund, Katze, Pferd partnerschaftlich in einem zutiefst romantisch verklärten Verhältnis zu uns standen und stehen, blieb dem Schwein stets die Rolle des unreinen Nutztieres. Und darüber hinaus fungierte Schwein als wohlfeile Verkörperung des schmutzig Minderwertigen und grunzend Bösen. Dabei ist besonders sein schweinisch geselliges Wesen dem unseren zutiefst ähnlich. Schweine scheinen uns also zugleich fern und nah. Und selbst die moderne Kulturwissenschaft hat längst erkannt, das Schweine manchmal sogar als unsere Doppelgänger auftreten. Doch sind sie keine Doppelgänger des Menschen, sondern vielmehr Botschafter eines Fremden, Unheimlichen, das, verborgen und verdrängt, in den unausgeleuchteten Ecken eines jeden Menschen nistet.
In einer multimedialen Installation agieren und spiegeln live, in Anziehung und Abstoßung, Verschmelzung und Widerspruch, Stilbruch und Eleganz, acht Künstler:innen den Menschen im Schwein und umgekehrt. Über Geschmacks- und Genregrenzen hinweg stellt sich die Frage: Wer ist wer?
Besetzung
Mirko Borscht
Kuration, Video
Holger Kuhla
Dramaturgie
Lisa Fütterer
Raum
Romy Camerun
Gesang
Aktomis (Jo Flüeler)
Komposition
Ichi Go
Tanz
Jessika-Katharina Möller-Langmaack
Schauspiel
Yaroslav Schwarzstein
Malerei, Objekte
Christian Beck
Installation
+ Joker
(Schweinekuscheln)